Gründe für und gegen einen Jobwechsel
Zugegeben: Ein Karrierewechsel ist ein bedeutender Schritt! Für einen Wechsel in ein völlig neues Fachgebiet braucht es Mut und die Bereitwilligkeit sein Leben völlig auf den Kopf zu stellen. So viele Menschen haben den Wunsch aus ihrem aktuellen Job auszusteigen und etwas komplett Neues zu machen, doch die wenigsten wagen den Sprung ins Unbekannte. Denn wir Menschen sind nun mal Gewohnheitstiere und verharren lieber in unserer Komfortzone, anstatt uns umzuorientieren. Wann sich ein Berufswechsel lohnt und wann er keine gute Idee ist, schauen wir uns in diesem Artikel an.
Berufliche Neuorientierung und ihre Hürden
Ein beruflicher Neuanfang, auch bekannt als Karrierewechsel, bedeutet eine vollkommene Veränderung des beruflichen Werdegangs. Obwohl viele Menschen mit ihrem derzeitigen Job unzufrieden und schon in Gedanken bei einer Kündigung sind, ist ein solcher Schritt nicht der Regelfall. Wenngleich der Wunsch nach einer Neuorientierung groß ist, trauen sich schlussendlich die wenigsten.
Es steht außer Frage, dass ein Karrierewechsel ein gewisses Risiko darstellt. Wer den radikalen Neuanfang riskiert, lernt einen neuen Beruf von der Pike auf. Das heißt, dass Ihnen Ihre Kompetenzen, Erfahrungen, Branchenkenntnisse und Ihr Netzwerk für den neuen Job keinen großen Nutzen bringen. Das sorgt für Unsicherheiten und schreckt viele ab, einen Berufswechsel tatsächlich vorzunehmen. Hinz kommen ein paar Abstriche, mit denen Sie zu Beginn rechnen müssen: Weniger Gehalt und eine niedrige Position sind nur einige Beispiele.
Gründe für einen Berufswechsel
In der heutigen Arbeitswelt ist die Bereitschaft den Job zu wechseln dennoch sehr groß. Insbesondere in den letzten Jahren haben immer mehr Arbeitnehmer*innen darüber nachgedacht, ob Sie sich für ein anderes Unternehmen oder möglicherweise sogar für einen ganz neuen Job entscheiden. Karrierewechsel kommen im modernen Arbeitsleben öfter vor als wir annehmen. Erwerbsbiografien verlaufen nicht mehr ausschließlich bei einem Arbeitgeber. Vielmehr werden sie aktiv gestaltet, um individuelle Vorstellungen und Ziele zu verwirklichen.
Etwa vier von zehn Erwerbstätigen zogen im letzten Jahr einen Jobwechsel in Erwägung. 37% sind im Jahr 2022 bereit für einen neuen Job oder haben schon die nötigen Schritte dafür unternommen. Bei den unter 30- bis 39-Jährigen ist knapp jeder Zweite (48%) offen dafür, den Arbeitgeber zu wechseln. Eine repräsentative Studie, die das Meinungsforschungsinstitut Forsa im Auftrag von Xing E-Recruiting durchgeführt hat, kam zu diesem Resultat.
Gehalt ist kein ausschlaggebender Grund
Laut der Forsa-Studie sind die Gründe, weshalb Arbeitnehmer*innen über einen Karrierewechsel nachdenken, nicht übereinstimmend mit den Beweggründen für einen tatsächlichen Jobwechsel. Während 42% der Wechselwilligen hauptsächlich aufgrund eines höheren Gehalts nach einer neuen Stelle suchen, legen diejenigen, die wirklich den Job wechseln, mehr Wert auf unternehmenskulturelle Faktoren wie Führung (28%), Work-Life-Balance (27%) und Tätigkeit (24%).
Finanzielle Anreize spielen bei einem Stellenwechsel eine nachrangige Rolle (19%). Die Studie zeigt auch, dass Arbeitnehmer*innen die Unternehmenskultur zunehmend als entscheidendes Kriterium für die Attraktivität eines Arbeitgebers betrachten. Gutes Führungsverhalten (59%), flexible Arbeitszeiten (57%), persönliche Sinnerfüllung (52%) sowie die Option, im Homeoffice zu arbeiten (51%), sind Faktoren, die für ein zufriedenes Arbeitsleben bedeutend sind.
Diese 4 Gründe sprechen für einen Karrierewechsel
Ob Sie Ihren Job wechseln oder nicht sollten Sie sich vorher gründlich überlegen, denn eine voreilige Kündigung könnten Sie später bereuen. Denken Sie darüber nach und planen Sie, wohin es für Sie gehen könnte. Falls die folgenden Gründe auf Sie zutreffen, ist es wahrscheinlich eine gute Idee sich umzuorientieren:
- Langeweile
Verspüren Sie ständig Langeweile auf der Arbeit, sind Sie vielleicht sogar unterfordert und haben das Gefühl nichts mehr zu lernen oder zu erreichen? Ein Job ohne Herausforderung gibt uns nichts mehr, weshalb es an dieser Stelle gut ist, einen internen oder externen Wechsel vorzunehmen. Das gleiche gilt für Stillstand und einen Job ohne Perspektiven. - Vetternwirtschaft
Werden Sie bei Ihrer Arbeit zu wenig geschätzt und hören nie „Gut gemacht“ oder ein „Danke“, obwohl Sie jeden Tag Ihr Bestes geben. Auch dann lohnt es sich über eine Kündigung nachzudenken. Sie verdienen Wertschätzung und Anerkennung! - Ständige Unsicherheit
Auch wenn kein Job 100%ige Sicherheit bieten kann, da die Branchen und Märkte einem ständigen Wandel ausgesetzt sind, ist es nicht Sinn und Zweck, dass Sie in ständiger Angst leben und um Ihre finanzielle und berufliche Existenz bangen. Wenn das der Fall ist, sie kaum noch Kraft und schlaflose Nächte haben, ist ein Jobwechsel womöglich eine gute Idee. - Gesundheit
Leiden Sie unter Dauerstress, einem toxischen Chef oder Mobbing am Arbeitsplatz, sollten Sie schleunigst die Reißleine ziehen. Sobald der Job Ihre psychische und körperliche Gesundheit gefährdet, ist das ein klares Zeichen für eine strikte Veränderung. Manchmal ist ein Jobwechsel in diesem Fall die einzige und beste Lösung.
Diese 3 Gründe sprechen gegen einen Karrierewechsel
Sind Sie sich unsicher, ob Sie Ihren Job wechseln sollen? Bei diesen Gründen sollten Sie Ihre Entscheidung nochmal überdenken:
- Kritik vom Boss
Sie haben ordentlich Kritik eingesteckt und überlegen nun alles hinzuwerfen? Keine gute Idee. Auch wenn Ihr Chef mit Ihrer Leistung unzufrieden war, so ist das noch lange kein Grund zu kündigen. Nutzen Sie die Kritik, um sich selbst zu reflektieren. Was können Sie verbessern? Erst wenn es für die Kritik keinen ersichtlichen Grund gibt und Sie eher das Gefühl haben, dass Ihr/e Vorgesetze/r Sie rausekeln will, sollten Sie eine Kündigung in Betracht ziehen. - Frust
Jeder hat mal einen miesen Tag im Job und hin und wieder halten schlechte Laune und Unzufriedenheit auch mal länger an. Kein Grund den Kopf in den Sand zu stecken. Frusttage gibt es in jedem Berufsalltag und das ist völlig normal. Der Gesamtüberblick ist entscheidend. Nur wenn die schlechten Tage überwiegen und Sie überhaupt keine Lust mehr auf Ihren Job haben, könnte ein Karrierewechsel die richtige Wahl sein. - Fehler
Auch wenn Sie in der Vergangenheit Fehler gemacht haben und nach wie vor machen werden, ist das kein Grund das Handtuch zu werfen. Übernehmen Sie Verantwortung für Ihr Fehlverhalten und lernen Sie aus Ihren Fehlern.
Wirkung eines Jobwechsels
Selbst wenn der Berufswechsel am Anfang Angst macht, so bereuen die wenigsten ihn im Nachhinein. Einer Studie zufolge berichtete ein Großteil der Probanden und Probandinnen von größter Zufriedenheit, nachdem diese bereits ein Jahr im neuen Job gearbeitet hatten. Dazu kamen weniger Arbeitsstunden pro Woche sowie das Gefühl einen sicheren Job zu haben.
Aussteigen, wechseln und einen Neuanfang wagen hat die meisten Studienteilnehmer*innen also glücklich gemacht. Das liegt wahrscheinlich auch daran, dass sie das Gefühl und die Gewissheit bekommen haben, Ihr Leben selbst in die Hand nehmen und nach ihren Vorstellungen gestalten zu können.
Unterstützende Fragen
Es gib unzählige Gründe dafür, den Job wechseln zu wollen. Dabei gibt es 4 wesentliche Fragen, die Ihnen dabei helfen, herauszufinden, ob es Zeit für einen Berufswechsel ist oder nicht.
- Gehen Sie der Tätigkeit nach, die Sie wirklich erfüllt und glücklich macht?
- Arbeiten Sie für ein Unternehmen, das Ihr Engagement schätzt, Sie unterstützt und fordert, sodass Weiterentwicklung für Sie möglich ist?
- Können Sie Ihre Talente und Kompetenzen in der Firma bestmöglich einbringen?
- Können Sie durch Ihre Arbeit nicht nur Ihre Leistung verbessern, sondern auch Ihren Marktwert erhöhen?
Fazit: Jobwechsel – ja oder nein?
Zahlreiche Menschen haben den Traum auszusteigen und neu anzufangen, doch den meisten fehlt der Mut und die Idee bleibt eine Idee. Doch ein Stellenwechsel sollte gründlich überlegt sein, schließlich gibt es nach der Kündigung meist kein Zurück mehr. Falls Sie aber merken, dass Sie an Ihrem Job schon lange keinen Spaß mehr haben, nicht mehr wachsen, nie ein wertschätzendes Wort hören oder Ihre psychische und körperliche Gesundheit darunter leidet, ist ein Karrierewechsel wahrscheinlich die richtige Wahl.
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Quellen