
Die Vier-Tage-Woche – was spricht dafür, was dagegen?
Immer mehr Unternehmen etablieren das Arbeitsmodell der „4-Tage-Woche“, um eine verbesserte Work-Life-Balance zu ermöglichen. Der Gedanke dahinter ist, dass Personen, die weniger arbeiten, mehr Zeit für ihre Familie und Freunde haben. Ein Unternehmen aus Neuseeland hat dieses Konzept zwei Monate lang getestet und dabei beachtliche Erfolge erzielt.
Das Arbeitsmodell sieht vor, dass die gesamte wöchentliche Arbeitszeit auf vier anstelle von fünf Tagen verteilt wird. Bei einer 40-Stunden-Woche würde das bedeuten, dass an jedem der vier Tage 10 Stunden gearbeitet wird. Doch bringt die Vier-Tage-Woche tatsächlich nur Vorteile oder gibt es auch Nachteile? Das schauen wir uns in diesem Beitrag einmal genauer an.
Definition: Vier-Tage-Woche
Die Vier-Tage-Woche ist ein Arbeitszeitmodell, bei dem die reguläre Arbeitswoche auf vier Tage verkürzt wird, während die wöchentliche Arbeitszeit insgesamt beibehalten wird. Anstatt an fünf Tagen zu arbeiten, arbeiten die Arbeitnehmer*innen an vier Tagen länger, um die gleiche Anzahl an Stunden zu erreichen.
Die genaue Ausgestaltung der Vier-Tage-Woche kann je nach Unternehmen und Vereinbarung variieren. In einigen Fällen bedeutet dies, dass die Arbeitnehmer*innen an vier aufeinanderfolgenden Tagen arbeiten und den fünften Tag frei haben. In anderen Fällen können die Arbeitstage über die Woche verteilt werden, um die Work-Life-Balance zu verbessern.
Das Ziel der Vier-Tage-Woche besteht darin, den Mitarbeitern längere Wochenenden oder zusätzliche freie Tage zu ermöglichen, um ihre Lebensqualität zu optimieren, die Work-Life-Balance zu fördern und möglicherweise Stress zu reduzieren. Es wird angenommen, dass kürzere Arbeitswochen zu einer höheren Produktivität führen können, da die Mitarbeiter*innen erholter und motivierter sind.
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Vorteile der 4-Tage-Woche
1. Mehr Zeit für die Liebsten
Wer die Möglichkeit hat die Arbeitszeit auf vier Wochentage zu verteilen, kann ein längeres Wochenende genießen. So hat der/die Mitarbeiter*in mehr Zeit für private Angelegenheiten und kann diese mit Freunden und der Familie verbringen.
2. Erhöhung der Produktivität
Laut Erhebungen soll sich die Produktivität um 60% erhöhen. Kurze Arbeitswochen sorgen für weniger Stress und mehr Erholung, sodass es weniger Ausfälle wegen Krankheiten gibt. Fokussiert sich der/die Arbeitnehmer*in auf einen kürzeren, aber dafür intensiveren Zeitrahmen, kann er sich auf die wesentlichen Tätigkeiten im Arbeitsalltag konzentrieren. Auf diese Weise wird die Arbeit viel effizienter erledigt.
3. Mehr Zeit für Freizeitaktivitäten
Durch die kürzere Arbeitswoche haben Mitarbeiter*innen mehr Zeit ihre Hobbys zu verfolgen. Je relaxter und ausgeglichener ein*e Arbeitnehmer*in ist, desto mehr steigt auch die Motivation für die Arbeit. Fällt der freie Tag auf einen Montag oder Dienstag, können sogar häufiger Kurztrips gemacht werden – für noch mehr Ausgleich zum Arbeitsalltag. Des Weiteren können Behörden- und Arzttermine auf den freien Werktag verlegt werden.
4. Weniger Fahrtkosten
Da nur an vier Tagen in der Woche gearbeitet wird, können Mitarbeiter*innen ebenso Fahrtkosten einsparen, denn die Ausgaben für Benzin und Transportmittel sinken. Unternehmen können sich außerdem über weniger Heiz- und Stromkosten freuen.
Nachteile der 4-Tage-Woche
Obwohl das Konzept einer 4-Tage-Woche zunächst einmal viele positive Argumente bietet, birgt es auch einige Nachteile. Am Anfang mag es für viele Mitarbeiter*innen einfacher erscheinen, zehn Stunden täglich zu arbeiten. Doch was geschieht, wenn Überstunden erforderlich sind und die Arbeitszeit gelegentlich auf elf oder zwölf Stunden ansteigt? Insbesondere Mitarbeiter*innen mit Kleinkindern haben es dann schwieriger, eine Betreuungseinrichtung über eine solch lange Zeitspanne zu finden.
Darüber hinaus ist es wissenschaftlich belegt, dass das Konzentrationsvermögen des Menschen nach fünf bis sechs Stunden Arbeit fällt. Kann die Produktivität der Mitarbeiter*innen tatsächlich zunehmen, wenn statt acht zehn Stunden gearbeitet werden? Hinzu kommt, dass der jährliche Urlaubsanspruch bei einer Vier-Tage-Woche von 20 auf 16 Urlaubstage sinkt. Die Zahl der Urlaubstage resultiert aus den wöchentlichen Arbeitstagen pro Woche, wenn dem oder der Arbeitnehmer*in vier Wochen Urlaub im Jahr genehmigt werden.
Würden Sie die Einführung der 4-Tage-Woche befürworten?
In einer deutschen Studie aus dem Jahre 2022 wurden 3.891 Angestellte, Freiberufler und Selbstständige ab 15 Jahren dazu befragt, ob sie der Einführung der 4-Tage-Woche zustimmen würden oder nicht. Das Ergebnis: Zahlreiche Beschäftigte (77%) können sich eine Vier-Tage-Woche gut vorstellen. Allerdings kommt dies für 63% nur infrage, wenn ein voller Lohnausgleich erfolgt. 17% der Befragten sind gegen eine 4-Tage-Woche, die restlichen 6% haben keine Meinung zu diesem Thema, bzw. haben sich enthalten.
Fazit: Vier-Tage-Woche – Risiko oder Möglichkeit?
Rund Drei Viertel aller Erwerbstätigen sprechen sich für die Einführung der Vier-Tage-Woche aus und sehen demnach mehr Vor- als Nachteile dieses Arbeitskonzepts. Besonders in den letzten Jahren hat die Vier-Tage-Woche an Popularität gewonnen, da mehr Unternehmen flexible Arbeitsmodelle erkunden, um die Zufriedenheit der Mitarbeiter*innen zu steigern und den sich verändernden Arbeitsanforderungen gerecht zu werden. Allerdings sehen viele Arbeitgeber*innen den Trend auch als kritisch an und bezweifeln negative Folgen, vor allem, was den Umsatz und die Produktivität angehen.
Das Ergebnis eines isländischen Feldexperiments zur Viertagewoche zeigte jedoch, dass mit der Arbeitszeitverkürzung keinerlei Beeinträchtigungen für die Leistung des Unternehmens aufgetreten sind. Oftmals konnte sogar eine Produktivitätssteigerung verzeichnet werden. Weitere positive Effekte sind eine verbesserte Work-Life-Balance und ein höheres Wohlbefinden der Arbeitnehmer*innen. Auf ein ähnliches Ergebnis kam auch Microsoft mit seinem Experiment in Japan.
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Quellen:
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1336469/umfrage/einfuehrung-einer-vier-tage-woche/
https://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/4-tage-woche-wie-island-die-arbeitszeit-verkuerzte-und-so-die-produktivitaet-erhoehte-a-563307d5-755f-4cb4-8118-aabec76c822b
https://www.spiegel.de/karriere/japan-microsoft-fuehrt-vier-tage-woche-ein-a-1294750.html