Motivationsschreiben – die besten Tipps und Tricks
Mit einem Motivationsschreiben können sich Bewerber*innen positiv von Mitbewerber*innen abheben. Auch wenn die Motivationsseite dem Bewerbungsanschreiben ähnelt, ist diese persönlicher und tiefgehender. Ein professionelles Motivationsschreiben sagt insbesondere zwei Dinge aus: Erstens haben Sie sich als Bewerber*in intensiv mit der angestrebten Stelle, dem Studium oder dem Stipendium auseinandergesetzt. Zweitens sind sie bereit, dafür mehr Zeit und Energie aufzubringen als andere, indem Sie eine zusätzliche Seite schreiben.
In diesem Beitrag geben wir Ihnen ein paar Tipps und Tricks mit an die Hand, wie Sie das perfekte Motivationsschreiben verfassen.
Definition Motivationsschreiben
Ein Motivationsschreiben (auch bekannt als „Seite Drei“ oder „Dritte Seite“) ist eine freiwillige Ergänzung zu den wesentlichen Bewerbungsunterlagen, wozu der Lebenslauf und das Anschreiben gehören. Für gewöhnlich ist es persönlicher als das Bewerbungsanschreiben und betont ausführlicher die Motivation und Eignung für eine bestimmte Stelle, ein Studium oder Stipendium.
Für das Motivationsschreiben gibt es keine festen formalen Regeln. Bewerber*innen sind sowohl bei der Gestaltung als auch bei der Formulierung völlig frei. Dennoch sollte das Motivationsschreiben mit dem Bewerbungslayout weitgehend übereinstimmen und übersichtlich sowie innovativ geschrieben sein. Ein Motivationsbrief ist so etwas wie ein aufschlussreicher und glaubwürdiger Spiegel der Persönlichkeit des Bewerbers oder der Bewerberin.
Vorteile eines Motivationsschreibens
Wer ein aussagekräftiges Motivationsschreiben verfasst, kann die Chance einer erfolgreichen Bewerbung erheblich steigern. Bewerber*innen, die damit überzeugen, gelangen in die engere Auswahl oder erhalten direkt eine Einladung zum Bewerbungsgespräch. Hier sind einige Vorteile:
- Der Motivationsbrief bietet einen Mehrwert.
- Sie zeigen Eigeninitiative und Engagement.
- Sie unterstreichen Ihre Motivation und Ziele.
- Sie haben ausreichend Platz, um wichtige Projekte auszuführen.
- Wesentliche Stationen im Lebenslauf können vertieft werden.
- Sie stechen positiv aus der Masse der Bewerber*innen heraus.
- Besondere Kompetenzen und Erfolge werden stärker herausgestellt.
- Ein persönlicher Bezug zu dem Adressaten wird aufgebaut.
Unterschied zwischen Motivationsschreiben und Bewerbungsanschreiben
Selbst wenn das Motivationsschreiben zum Layout und den anderen Unterlagen passt, sollte es sich inhaltlich vom Anschreiben differenzieren – eine klare Unterscheidung ist extrem wichtig. Das Motivationsschreiben konzentriert sich in erster Linie auf persönliche Motive und Charaktereigenschaften des Bewerbers oder der Bewerberin.
Der Schwerpunkt liegt auf individuelle Fähigkeiten und Talente, persönliche Lebensziele und Persönlichkeitsfacetten. Außerdem werden Soft Skills und für die Stelle wesentliche Stärken hervorgehoben. Weder werden Inhalte des Anschreibens noch des Lebenslaufs wiederholt. Vielmehr werden zusätzliche Schwerpunkte gesetzt.
Wann wird ein Motivationsschreiben gefordert?
Bei Bewerbungen für einen Masterstudiengang, eine Ausbildung, ein FSJ, Stipendium, Auslandssemester oder Forschungsprojekt wird ein Motivationsschreiben oftmals verlangt. Auch bei einer Initiativbewerbung oder künstlerischen, journalistischen oder geisteswissenschaftlichen Förderprogrammen kann eine Motivationsseite eingesetzt werden.
Wann ist eine „Dritte“ Seite empfehlenswert?
In folgenden Fällen lohnt sich ein Motivationsschreiben:
- Die Konkurrenz um die Stelle ist groß (bspw. bei einer Traineestelle)
- Sie verfügen über besondere Kenntnisse, die erwähnenswert sind
- Sie möchten Ihrer beruflichen Laufbahn einen roten Faden geben (bei vielen Jobwechseln)
- Ein Motivationsschreiben wird verlangt (bspw. bei der Polizei)
- Sie möchten noch Dinge ergänzen, die nicht mehr ins Anschreiben gepasst haben
- Sie bewerben sich für einen sozialen oder kreativen Beruf
- Als Initiativbewerbung für größere Überschneidungen
- Ihr Lebenslauf passt nicht optimal zu den Voraussetzungen
Treffen ein oder mehrere dieser Punkte auf Sie zu, können Sie mit einem Motivationsbrief Ihre Chance auf eine Einladung zum Vorstellungsgespräch und einer Zusage erhöhen. Überprüfen Sie trotzdem, ob das Extradokument einen Mehrwert liefert oder nicht. Sorgt das Motivationsschreiben eher für Wiederholungen und Redundanzen und bauscht die Bewerbung künstlich auf, sehen Sie davon ab.
Fehler beim Motivationsbrief
Floskeln zu verwenden, die keinen Bezug zur Stelle haben, gehört definitiv zu den größten Fehlern beim Verfassen eines Motivationsschreibens. Fähigkeiten, Stärken und Erfahrungen sollten mit Bedacht gewählt werden, sodass zum einen die Beweggründe als auch der Mehrwert für die Stelle deutlich werden.
Bestenfalls sollten Bewerber*innen ihre Kompetenzen nicht nur benennen, sondern mit konkreten Beispielen untermauern. Wer willkürlich Soft Skills auflistet, hinterlässt beim Personalverantwortlichen in der Regel keinen guten Eindruck. Unterlassen Sie wie schon erwähnt auch Wiederholungen aus dem Lebenslauf und Anschreiben.
Wichtig: Übertreiben Sie bei der Selbstdarstellung nicht. Authentizität und ein glaubwürdiger Eindruck sind beim Motivationsbrief entscheidend. Die Gestaltung der Motivationsseite sollte zudem mit den anderen Dokumenten und Unterlagen harmonieren. Rechtschreib- und Grammatikfehler gilt es natürlich zu vermeiden.
Länge eines Motivationsschreibens
Ein Motivationsbrief sollte eine Länge einer DIN A4 Seite nicht überschreiten, da andernfalls die Prägnanz und Anschaulichkeit sinken. Insgesamt entspricht dies einer Wörteranzahl von 300 bis 400 Wörtern. Auf der „Dritten Seite“ geht es darum, die Eigenmotivation treffend zusammenzufassen. Besonders gut funktioniert das mit Absätzen oder mit 10-15 Zeilen in Schriftgröße 12pt. Achten Sie auf aussagekräftige Hauptsätze und verwenden Sie Adjektive sparsam.
Reihenfolge der Bewerbungsdokumente
Wer „Seite 3“ verfasst, fragt sich sicher, wohin das Schreiben kommt. So sieht die richtige Reihenfolge aus:
- Anschreiben
- Deckblatt (optional)
- Tabellarischer Lebenslauf (max. 3 A4-Seiten)
- Kurzprofil oder Motivationsschreiben (optional)
- Arbeitszeugnisse, Referenzen, Zertifikate, Nachweise, Arbeitsproben (optional)
Motivationsschreiben formulieren – so geht’s
Bei der Erstellung eines Motivationsschreibens, das in ungefähr jeder vierten Bewerbung in Deutschland vorkommt und seinen Ursprung in den USA hat, gibt es verschiedene Herangehensweisen. Gliedern Sie den Motivationsbrief entweder als Fließtext oder in Form von Aufzählungen. Im Motivationsschreiben sollten bestimmte Inhalte und Argumente berücksichtigt werden, wie:
- Persönliche Fähigkeiten (Soft Skills)
- Fachliche Qualifikationen (Hard Skills)
- Alleinstellungsmerkmale und Talente
- Private und berufliche Ziele
- Akademische Erfolge
- Gesellschaftliche Verantwortung
- Soziales Engagement
- Wichtige Werte und Erfahrungen
- Identifikation mit dem Arbeitgeber
- Leidenschaften
Wichtiger Hinweis: Heben Sie auf „Seite Drei“ selbstbewusst Ihren Mehrwert hervor. Das Motivationsschreiben sollte niemals wie eine Sammlung von Rechtfertigungen wirken oder – noch schlimmer – sich nach Bettelei anhören.
Motivationsschreiben Muster
Eine Motivationsseite gehört zu den kreativsten und signifikantesten Bestandteilen einer Bewerbung. Es gibt viele Möglichkeiten die „Dritte Seite“ zu erstellen.
Hier finden Sie verschiedene Vorlagen für Motivationsschreiben.
Aufbau eines Motivationsschreibens
Das Motivationsschreiben folgt einer bestimmten formalen Struktur. Es beinhaltet einen Briefkopf mit:
- Namen
- Adresse
- E-Mail und Telefonnummer
- Datum (rechtsbündig)
- Überschrift
- Einleitung, Hauptteil, Schluss
- Grußformel
- Unterschrift
Eine Empfängeradresse müssen Sie im Motivationsschreiben nicht angeben. Adressieren Sie persönlich an den Empfänger. Vermeiden Sie die Anrede „Sehr geehrte Damen und Herren“ und verwenden Sie stattdessen „Sehr geehrte/r Herr/Frau…“.
Layout des Motivationsschreibens
Es gibt keine festen Vorgaben zur formalen Gestaltung. Sie haben die Möglichkeit „Seite Drei“ entweder in Form eines Fließtextes mit Absätzen zu verfassen oder durch die Verwendung von Aufzählungen zu gliedern. Beide Ansätze haben sich bei Bewerbungen erprobt und werden als Standard angesehen.
1. Motivationsschreiben als Aufzählung
Diese Variante eignet sich besonders für Bewerber*innen, die sich sprachlich nicht so gut ausdrücken können. Das Motivationsschreiben wird durch Stichpunkte und Schlüsselbegriffe strukturiert. Dadurch unterscheidet sich die Motivationsseite deutlich vom Bewerbungsschreiben. Auch wenn die Inhalte schnell erkennbar sind, kann das Dokument unpersönlich wirken. Daher ist es wichtig, kreative Begriffe und aussagekräftige Aufzählungen zu verwenden, die sich nicht abgedroschen anhören.
2. Motivationsschreiben als Fließtext
Bei dieser Variante wird der Inhalt in Absätze strukturiert und als zusammenhängender Text formuliert. Dadurch erhält die „Dritte Seite“ einen briefähnlichen Charakter, kann aber auch unübersichtlicher wirken. Schreiben Sie deshalb kurze Absätze. Fettgedruckte Stichpunkte oder Zwischenüberschriften können für eine bessere Orientierung sorgen.
Sie können auch eine Mischform aus Aufzählung und Fließtext wählen. Starten Sie beispielsweise mit einem Absatz in Fließtextform und schließen Sie damit ab, während im Mittelteil Ihre Hauptkompetenzen und Erfahrungen aufgelistet werden.
Tipps zur Gestaltung
Wer mag kann sich im Motivationsbrief kreativ entfalten, sofern dies zur Branche und ausgeschriebenen Position passt. Ein spannendes und entsprechendes Bewerbungsdesign sticht auf alle Fälle ins Auge, betont subtil Ihre Fähigkeiten und Eignungen und hebt Sie von anderen Kandidaten ab. Achten Sie jedoch, dass das Layout mit den anderen Bewerbungsdokumenten zusammenpasst. Nutzen Sie für jedes Schreiben die gleichen Schriftarten und Schriftgrößen, Farben und Zeilenabstände. Auf diese Weise macht Ihre Bewerbung einen professionellen Eindruck.
Motivationsschreiben Inhalt
Niemand möchte im Motivationsschreiben einen ellenlangen Text lesen. Betonen Sie Ihre Motivation, größten Stärken und Erfahrungen. Legen Sie Wert auf eine klare Struktur! Unterstreichen Sie Ihr Interesse am Unternehmen, Ihre relevanten fachlichen Qualifikationen sowie beruflichen und persönlichen Fähigkeiten.
Überschrift
Ihre Überschrift kann einfach „Motivationsschreiben“ heißen oder Sie überlegen sich eine kreativere Überschrift wie „Warum sollten Sie mich einstellen?“, „Was Sie über mich wissen sollten“ oder „Warum ich der/die Richtige für die Stelle bin“.
Einleitung
Der erste Satz im Motivationsschreiben ist entscheidend und kann entweder begeistern, beeindrucken oder aber abschrecken und langweilen. Phrasen und Formulierungen wie „hiermit bewerbe ich mich“ sind dabei absolut zu vermeiden. Diese wurden schon zu häufig verwendet und signalisieren Personalverantwortlichen, dass es sich um eine*n maximal durchschnittliche*n Bewerber*in handelt. Konzentrieren Sie sich im Einleitungssatz des Motivationsbriefes daher direkt auf das Wesentliche – Ihre Motive, Absichten, Ziele, Fähigkeiten, Stärken und Werte.
Hauptteil
Bei der Erstellung eines Motivationsschreibens gibt es bestimmte Richtlinien zu beachten. Im Hauptteil des Schreibens sollten Sie Ihre überzeugendsten Argumente präsentieren, die Sie von anderen Kandidaten unterscheidet. Listen Sie diese nicht nur auf, sondern belegen Sie diese anhand konkreter Beispiele.
Um den Hauptteil des Motivationsschreibens strukturiert zu gestalten, können Ihnen folgende Leitfragen behilflich sein: Warum interessiere ich mich für die Stelle oder das Stipendium? Was begeistert mich daran? Wie kann ich mich durch diese Position weiterentwickeln? Warum bin ich der oder die Richtige für das Programm oder den Job? Wieso sollte ich gefördert werden? Und schließlich: Welche Ziele will ich innerhalb des Unternehmens erreichen? Indem Sie diese Fragen für sich beantworten, werden Sie eine solide Grundlage für den Hauptteil Ihres Motivationsschreibens schaffen.
Schlussteil
Wie rundet man ein Motivationsschreiben ab? Der Schlussteil Ihres Motivationsbriefes entscheidet über den letzten Eindruck. Bedanken Sie sich beispielsweise für das Interesse an Ihrer beruflichen Laufbahn oder Ihre Vorfreude auf eine positive Rückmeldung und eine Einladung zum Bewerbungsgespräch. Der Schlusssatz sollte sich weder einschleimend noch unsicher anhören.
Meiden Sie den Konjunktiv, wie beispielsweise: „Ich würde mich freuen, von Ihnen zu hören.“ Durch diese Formulierung wirken Sie bescheiden, machen sich klein und erscheinen wenig selbstbewusst. Besser ist es, den Empfänger indirekt dazu aufzufordern, Sie einzuladen.
Unterschreiben Sie das Schreiben am Ende handschriftlich mit einem Kugelschreiber oder Füller.
Mit kooperativem Recruiting zu Ihrer Traumstelle
Brauchen Sie Unterstützung im Bewerbungsprozess? Dann tragen Sie sich kostenlos in unseren Bewerberpool ein und profitieren Sie von unserer einzigartigen Win-Win-Win-Win-Strategie. Wir vermitteln erfolgreich zwischen Bewerber*innen und Unternehmen, sodass der ideale Job nur noch ein Wimpernschlag entfernt ist. Denn in nur 30 Sekunden können Sie sich bei über 100 Unternehmen gleichzeitig bewerben!
Tragen Sie sich hier direkt ein!
Fazit: Motivationsschreiben formulieren
Motivationsschreiben werden häufig fürs Studium (insb. für den Master), für ein Stipendium, Auslandssemester, Praktikum, eine interne Bewerbung, eine Bewerbung als Führungskraft oder eine Ausbildung verlangt. Nun wissen Sie, worauf Sie beim Verfassen eines Motivationsbriefes achten sollten, worauf es ankommt und welche Fehler Sie vermeiden sollten. Wir wünschen Ihnen viel Erfolg!