Wir verbringen acht Stunden pro Tag und 40 Stunden in der Woche bei der Arbeit. Allerdings ist nicht jede Minute am Arbeitsplatz immer ein reines Vergnügen. Es kann frustrierend sein, wenn der Vorgesetzte inkompetent ist, das Essen in der Kantine ungenießbar ist und der Kunde sich wie ein Kind benimmt. Diese Dinge können uns schon mal die Laune verderben. Doch wann ist es genug und wie finden wir heraus, ob wir im falschen Job sind?
Sich hin und wieder zu ärgern und zwischendurch Unzufriedenheit im Beruf zu erleben ist normal und kennt wohl jede/r Arbeitnehmer*in. Sobald Zweifel und Frustration jedoch zu Ihren täglichen Begleitern werden, ist es an der Zeit zu handeln. Doch woran erkennen Sie, ob Sie in einem anderen Job oder bei einem anderen Arbeitgeber zufriedener wären? Die folgenden Fragen helfen Ihnen dabei, Klarheit zu gewinnen.
Frage 1: Sehen Sie in Ihrem Beruf einen Sinn?
Untersuchungen zur Zufriedenheit am Arbeitsplatz zeigen, dass Menschen, die den richtigen Job haben, einen Sinn in ihrer Tätigkeit sehen und das Gefühl haben etwas bewirken zu können. Dieser Sinn erhöht die Motivation und führt zu mehr Erfolg und Spaß im Beruf. Darüber hinaus kann eine Sinnhaftigkeit in herausfordernden Phasen helfen, um Stress besser bewältigen zu können.
Der Sinn kann sich auf unterschiedliche Weise ausdrücken. Möglicherweise erfüllen Sie eine soziale Funktion, indem Sie andere Menschen unterstützen oder Sie tragen mit Ihrer Arbeit zum Unternehmenserfolg bei. Wichtig ist nicht, was der Sinn ist, sondern dass Sie ihn erkennen und sich darin wiederfinden können.
Frage 2: Würden Sie Ihren Job Jahrzehnte lang machen?
Sie würden Ihrer derzeitigen Tätigkeit am liebsten Ihr ganzes Berufsleben lang nachgehen – und hierbei sprechen wir von etwa 20, 30 oder auch 40 Jahren? Prima, ein eindeutiges Zeichen, dass Sie sich im richtigen Beruf befinden. Sind Sie hingegen unsicher, stellen Sie sich folgende Fragen:
- Kommt Freude auf, wenn Sie an den bevorstehenden Weg denken?
- Können Sie all die Möglichkeiten und Herausforderungen, die Sie in den nächsten Jahren erwarten, willkommen heißen?
- Oder löst allein die Vorstellung in Ihnen schlechte Laune, Frustration oder sogar Ängste aus?
- Kommen vielleicht sogar Gedanken hoch wie: „Wie soll ich die Zeit bis dahin nur durchhalten?“
Diese Fragen können hilfreich sein, um sich ein Gesamtbild über die Arbeitssituation zu machen und herauszufinden, ob Sie langfristig in Ihrem momentanen Job arbeiten möchten oder nicht.
Frage 3: Empfinden Sie Leidenschaft und Motivation für Ihren Beruf?
Ein Job, der zu Ihnen passt, sollte Ihre Leidenschaft entfachen! Er sollte in einen Bereich fallen, der Sie begeistert und inspiriert. Nur so bleiben Sie auch nach vielen Jahren noch motiviert und können Ihrer Arbeit mit Freude nachgehen. Selbst wenn es Mal Tage gibt, auf die Sie keine Lust haben, weil Sie sich beispielsweise mit nervigen Kunden herumschlagen müssen, sollte das Ihrer Motivation keinen Abbruch tun. Wer jedoch dauerhaft mit schlechter Laune zur Arbeit geht, sollte über einen Jobwechsel nachdenken.
Ein guter Job sollte mehr sein als nur eine Tätigkeit, mit der der Lebensunterhalt verdient wird. Wenn Sie lediglich für das Gehalt arbeiten, können Sie schnell das Gefühl bekommen, Ihre Zeit abzusitzen. Dann fehlen der Spaß, die Motivation und die Liebe zum Job! Finden Sie den Beruf, der Sie bereichert und Ihnen erlaubt, Ihre Stärken und Interessen einzubringen.
Frage 4: Möchten Sie sich weiterentwickeln?
Gibt es in Ihrer Branche Möglichkeiten der Weiterentwicklung und falls ja, wollen Sie diese auch nutzen? Zu einer Karriere zählen immer wieder Veränderungen und Entwicklungen. Die Frage lautet nun: Möchten Sie in Ihrem aktuellen Job wachsen oder sehnen Sie sich nach einer komplett anderen Tätigkeit? Falls Sie sich nicht vorstellen können, Weiterbildungen zu machen, neue Aufgaben zu übernehmen und mehr Verantwortung zu tragen, sind Sie eventuell im falschen Beruf.
Eine weitere wichtige Frage, die sich daran anschließt: Ermöglicht Ihr Arbeitgeber Ihnen die Chance zur Weiterentwicklung? Nicht jedes Unternehmen fördert seine Mitarbeiter*innen und bietet Beförderungs- und Aufstiegsmöglichkeiten. Es kann also sein, dass Sie in dem für Sie optimalen Job sind, aber nicht beim richtigen Arbeitgeber.
Frage 5: Haben Sie Herausforderungen?
Selbstverständlich ist es von Vorteil, dass Sie Ihren Job gut machen und nicht ständig überfordert sind. Wenn Sie jedoch niemals herausgefordert werden, möglicherweise sogar unterfordert und gelangweilt sind, kann das ein Zeichen dafür sein, dass Ihre Arbeit nicht (länger) zu Ihnen passt. Meist leidet an diesem Punkt auch die Qualität der Aufgaben. Ihr Beruf sollte Sie daher hin und wieder herausfordern.
Herausforderungen sind der Schlüssel zur persönlichen und beruflichen Entwicklung. Keine Herausforderungen führen früher oder später zu Langeweile, Demotivation, Frustration und Antriebslosigkeit. Auch die Aussicht auf Aufstiegsmöglichkeiten sollte gegeben sein, damit die Motivation konstant bleibt.
Frage 6: Entspricht der Job Ihren Erwartungen?
Wahrscheinlich gibt es keinen Job, der alle Erwartungen zu 100% erfüllt. Der perfekte Job mag vielleicht nicht existieren, aber der richtige Beruf sollte zumindest alle wesentlichen Anforderungen entsprechen. Hierzu zählen auch viele persönliche Faktoren: Sind Ihnen flexible Arbeitszeiten und Homeoffice wichtig? Legen Sie Wert auf familienfreundliche Arbeitsbedingungen?
Werden Sie sich darüber im Klaren, was Sie in Ihrem Job benötigen und was Sie sich wünschen. Hinterfragen Sie dann kritisch, ob Ihre derzeitige Position diesen Ansprüchen gerecht wird. Wenn nicht, sollten Sie sich überlegen, ob es nicht sinnvoll wäre, sich nach Alternativen umzuschauen. Denn nur, wenn Sie sich in Ihrem Job wohlfühlen, können Sie langfristig glücklich und zufrieden sein.
Frage 7: Reden Sie gerne über Ihre Tätigkeit?
Beobachten Sie sich, sobald jemand Sie über Ihren Job ausfragt. Wie lautet die Antwort auf die Frage: „Wie läuft es auf der Arbeit?“ Haben Sie die richtige Stelle, berichten Sie voller Begeisterung von positiven Dingen, interessanten Projekten, neuen Ideen, inspirierenden Kollegen und Kolleginnen sowie von Herausforderungen und Wachstumschancen. Fühlen Sie sich in Ihrem aktuellen Job schon länger unwohl und frustriert, lautet die Antwort viel eher: „Es ist in Ordnung, aber lass uns doch über etwas anderes sprechen…“
Es kann auch hilfreich sein, Freunde und Familie um Rat zu bitten. Fragen Sie Ihre Liebsten, was Sie darüber denken. Ein Feedback kann Ihre Perspektive erweitern, sodass Sie Dinge sehen können, die Sie bisher vielleicht nicht wahrnehmen konnten.
Frage 8: Ist das Betriebsklima stimmig?
Das Arbeitsklima und der Umgang zwischen Mitarbeiter*innen sowie das Verhältnis zu vorgesetzten Personen tragen entscheidend zur Jobzufriedenheit bei. Das ist nicht verwunderlich, schließlich halten wir uns fünf Tage die Woche, acht Stunden täglich in der gleichen Umgebung auf.
Tatsächlich verbringen Sie auf der Arbeit genauso viele Stunden wie mit Ihrer Familie. Auch wenn Sie nicht mit jedem Kollegen oder jeder Kollegin Freundschaft schließen müssen, so gehört ein Berufsumfeld mit Mobbing, Konkurrenz und einer brodelnden Gerüchteküche gewiss nicht zu einem Traumjob.
Fragen 9: Denken Sie ernsthaft über einen Karrierewechsel nach?
Hand aufs Herz: Haben Sie schon häufig ernsthaft über andere Jobs nachgedacht oder nur dann, wenn es gerade mal schwierig auf der Arbeit war? Es gibt sicherlich unzählige andere Berufe, die spannend sein können und trotzdem lohnt es sich die Vorteile im eigenen Job immer wieder vor Augen zu führen.
Vielleicht empfinden Sie auch Neid, wenn Ihre Freunde oder Bekannte Ihnen von Ihrer Arbeit vorschwärmen und Sie merken, dass Sie sich ebenso nach einer anderen Beschäftigung sehnen. Das deutet definitiv auf eine große Unzufriedenheit im Job hin, die es zu verändern gilt. Manchmal ist ein Karrierewechsel die richtige Entscheidung, aber nicht immer!
Nehmen Sie sich Zeit, um Ihre Einstellung zu Ihrem eigenen Beruf und anderen Tätigkeitsfeldern zu reflektieren. Seien Sie ehrlich zu sich selbst und fragen Sie sich: „Wenn ich die Wahl zwischen meinem aktuellen Job und einem anderen hätte, wie würde ich mich entscheiden?“
Frage 10: Teilen Sie die Werte Ihrer Firma?
Jedes Unternehmen hat eine ganz eigene Arbeitsatmosphäre und legt eigene Standards fest – nicht nur hinsichtlich des Umsatzes. Manche Firmen engagieren sich für soziale Belange oder verfolgen eine klare Unternehmensphilosophie. Teilen Sie die Werte und Überzeugungen des Unternehmens oder können Sie damit wenig anfangen und sind Sie vielleicht sogar völlig anderer Meinung?
Frage 11: Würden Sie nach einem Lottogewinn weitermachen?
Mit dieser Frage können Sie herausfinden, ob Sie Ihren Job nur des Geldes wegen machen oder Ihn unabhängig davon ausüben würden. Sie haben im Lotto gewonnen: Was ist nach der Freude Ihre erste Reaktion, sobald Sie davon erfahren? Ihren aktuellen Job voller Erleichterung an den Nagel zu hängen? Falls ja, dann sehen Sie Ihre Tätigkeit vermutlich nur als Brotjob an, was darauf hindeutet, dass Sie nicht Ihren Traumjob ausüben. Falls Sie dennoch bleiben wollen würden, macht Ihnen Ihre Arbeit wirklich Freude.
Fazit: Daran erkennen Sie den perfekten Job
Es ist normal, dass es im Berufsleben auch mal anstrengende und frustrierende Tage gibt. Kritik vom Vorgesetzten, ein anstrengender Kunde oder eine stressige Periode im Job können belastend sein. Dennoch sollten solche Situationen nicht automatisch dazu führen, dass der Job infrage gestellt wird. Beantworten Sie die Fragen ehrlich, können Sie schnell herausfinden, ob Sie in dem für Sie passenden Job und Unternehmen arbeiten oder nicht. Macht Ihnen die Arbeit grundsätzlich Spaß, ist das ein sehr gutes Zeichen!
Haben Sie festgestellt, dass Sie viele dieser Fragen mit einem „Nein“ beantworten, sind Sie vermutlich im falschen Job und es wird womöglich Zeit für eine berufliche Neuorientierung. Um Ihnen den Bewerbungsprozess zu erleichtern, haben wir den Bewerberpool entwickelt, in den Sie sich eintragen können. Mit unserem kooperativen Recruiting unterstützen wir Sie bei der Jobsuche, da Sie von interessierten Arbeitgebern unmittelbar kontaktiert werden. Mehr zu unserer genialen Win-Win-Win-Win-Strategie können Sie hier nachlesen.
