Unzufrieden im Job? Das sind die Top-Frustfaktoren
Es gibt unzählige Gründe für Unzufriedenheit am Arbeitsplatz – ob es nun Dauerstress und Überforderung, Unterforderung, eine geringe Bezahlung, Mobbing oder fehlende Wertschätzung sind. Wir schauen uns in diesem Beitrag einige der Hauptursachen an und klären darüber auf, was auf physischer und psychischer Ebene passiert, wenn die Unzufriedenheit im Job überhandnimmt.
Top-Gründe für Unzufriedenheit im Beruf
Es existieren vielfältige Auffassungen darüber, was eine erfüllende Arbeit ausmacht. Daher gibt es auch eine breite Palette von Gründen, warum Menschen im Job unzufrieden sein können. Im Folgenden haben wir die am häufigsten genannten Beweggründe für Unzufriedenheit am Arbeitsplatz für Sie zusammengefasst.
Schlechte Bezahlung
Wenn Sie das Gefühl haben, dass Ihr Gehalt nicht angemessen ist und Sie unterbezahlt werden, sollten Sie das Gespräch mit Ihrem Chef suchen und eine Gehaltserhöhung fordern. Bereiten Sie sich im Vorfeld gut auf das Gespräch vor und betonen Sie die eigenen Leistungen und Erfolge im Unternehmen. Eine klare Argumentation und ein selbstbewusstes Auftreten können Ihnen dabei helfen, erfolgreich eine Gehaltserhöhung auszuhandeln.
Identifikation mit dem Job fehlt
Stellen Sie sich immer wieder die Frage, warum Sie eigentlich in Ihrem aktuellen Job arbeiten? Fragen Sie sich, ob Ihre Tätigkeit wirklich mit Ihren Vorstellungen und Werten übereinstimmt? Dann befinden Sie sich möglicherweise mitten in einer Identitätskrise. Häufig wird der Sinn im Job als etwas bezeichnet, das einen positiven Effekt auf die Welt haben muss.
Doch tatsächlich bedeutet Sinn etwas ganz Persönliches. Ein Job kann für Sie sinnvoll sein, wenn Sie beispielsweise Teil eines großartigen Teams sind, hinter den Produkten stehen, die Sie verkaufen oder Ihre Tätigkeit einfach nur spannend finden. Zum Problem wird es erst dann, wenn Sie gar keinen Sinn mehr in Ihrer Arbeit sehen und sich nicht mehr mit ihr identifizieren können.
Probleme mit dem Chef/der Chefin
Laut einer Studie der Unternehmensberatung Staufen aus dem Jahr 2020 ist hierzulande jeder zweite der 1500 befragten Angestellten unzufrieden mit dem Vorgesetzten und macht diesen für den eigenen Frust verantwortlich. Das Führungsverhalten hat großen Einfluss auf die Produktivität, Zufriedenheit und Motivation von Arbeitnehmer*innen.
Überforderung und Stress
Einer der Haupt-Frust-Faktoren ist konstante Überforderung. Nehmen Stresssituationen immer weiter zu, kann das Konsequenzen nach sich ziehen. Ständige Überforderung kann unter anderem mit inneren Umständen zu tun haben, wie einer ungünstigen Arbeitseinstellung (Perfektionismus), Leistungsdruck, Erwartungshaltung sowie mit mangelnden Kenntnissen, sodass die Aufgaben nicht entsprechend abgearbeitet werden können. Zu viel Stress führt früher oder später in der Regel zu einem Burnout.
Unterforderung und Stillstand
Unterfordert zu sein ist ebenso ein Phänomen, unter dem viel mehr Angestellte leiden als wir glauben. Unterforderung kann eine Belastung darstellen und trifft insbesondere auf Personen zu, die sehr motiviert sind, eine Menge leisten und ihre Ideen und Kreativität gerne ausleben würden, aber nicht können. Gibt es im Job kaum eine Chance zur Weiterbildung, keine Herausforderungen und neue Projekte, sind Desinteresse, Demotivation und Langeweile vorprogrammiert. Im Worst-Case-Szenario schleichen sich physische und psychische Probleme ein oder es kommt zum sogenannten Boreout.
Schlechtes Betriebsklima + Mobbing
Herrscht im Büro ein schlechtes Arbeitsklima? Sind Angst und sogar Mobbing an der Tagesordnung? Vielleicht mangelt es auch an Zusammenhalt im Team? Vielleicht bekommen Sie schon auf dem Arbeitsweg Bauchschmerzen und würden am liebsten wieder umdrehen? Wer sich auf der Arbeit grundsätzlich nicht wohlfühlt, kann dort keine Zufriedenheit erfahren. Eine miese Stimmung sollte von Mobbing allerdings deutlich unterschieden werden. Von Mobbing ist die Rede, wenn eine Person absichtlich und über längere Zeit auf der Arbeitsstelle schikaniert wird.
Fehlende Work-Life-Balance
Ständig Überstunden machen und nach Dienstschluss noch eine ellenlange Liste an Mails beantworten? Eine unausgewogene Work-Life-Balance gehört zu den Hauptgründen für Frustration am Arbeitsplatz. Auf Dauer kann die Dysbalance zwischen Privat- und Arbeitsleben die Unzufriedenheit auf der Arbeit verstärken, sodass Demotivation zunimmt und Leistungsfähigkeit abnimmt.
Mangelnde Wertschätzung
Wenn Sie trotz konstant guter Leistungen kein (positives) Feedback erhalten, kann dies zu Unzufriedenheit im Job führen. Das Gefühl, dass die eigene Arbeit nicht wahrgenommen und die Leistung als selbstverständlich erachtetet wird, kann besonders frustrierend sein. Es kann auch vorkommen, dass sie zwar gesehen, aber die Wertschätzung dafür einfach ausbleibt.
Ungünstige Arbeitsbedingungen
Wenn Sie in einem lauten Großraumbüro arbeiten, keinen ergonomischen Bürostuhl haben und Ihnen auch kein Home-Office ermöglicht wird, kann dies Unzufriedenheit nach sich ziehen. Die Corona-Pandemie hat die Sicht vieler Arbeitnehmer*innen auf den Job und die Arbeitsbedingungen verändert. Home-Office und flexiblere Arbeitszeiten haben sich zu wichtigen Kriterien entpuppt, die darüber entscheiden, wie zufrieden wir im Job sind. In der AVANTGARDE Experts Corona-Verlaufsstudie 2021 gaben sogar 50% der Befragten an, dass sie auch nach dem Ende der Pandemie im Home-Office arbeiten möchten.
Warum kündigen?
Im Rahmen des ZDF-Formats „Soll ich …?“ wurden 1.200 Personen aus Deutschland im Alter von 25 bis 34 Jahren zum Thema „Job hinschmeißen“ befragt. Die Umfrage fand im Zeitraum vom 03.03 bis 06.03.2023 statt. Es wurde unter anderem nach den Gründen für eine Kündigung gefragt und es kam heraus, dass sich mehr als 34% zu wenig wertgeschätzt fühlen. Der Haupt-Kündigungsgrund ist jedoch das Gehalt, denn viele würden gerne mehr verdienen (57%).
Auswirkungen von Unzufriedenheit bei der Arbeit
Mal einen schlechten Tag auf der Arbeit zu haben ist normal und kommt hin und wieder vor. Doch je unzufriedener wir im Job werden, desto mehr nehmen Leistung und Motivation ab. Langanhaltende Frustration am Arbeitsplatz kann überdies zu (chronischem) Stress führen, wodurch sich das Risiko für ein Burnout erhöht. Langeweile, Stillstand und Unterforderung hingegen kann ein sogenanntes Boreout verursachen.
Eine Untersuchung der Ohio State University hat außerdem gezeigt, dass sich Arbeitsunzufriedenheit nicht nur negativ auf die geistige, sondern auch auf die körperliche Gesundheit auswirkt. Welche physischen Beschwerden auftreten, hängt von Person zu Person ab. Während manche Herz-Kreislauf-Probleme bekommen und einen erhöhten oder zu niedrigen Blutdruck haben, leiden andere an Magen- und Darmproblemen, Sodbrennen oder sogar an einem Magengeschwür.
Diese Symptome sind ebenso typisch:
- Stress
- Nervosität
- Reizbarkeit
- Chronische Müdigkeit
- Kopf- oder Nackenschmerzen
- Angststörungen und Panikattacken
- Depressionen
- Einschlaf- und Schlafprobleme
- Stimmungsschwankungen
Fazit: Daran erkennen Sie Frust im Job
Leiden Sie am Montagsblues, sehnen Sie den Feierabend schon morgens herbei und zählen Sie bereits am Wochenanfang die Tage bis zum Wochenende, sind Sie in ihrem Job vermutlich chronisch unzufrieden. Höchste Zeit für eine Veränderung, denn Dauerfrust kann sich früher oder später durch ein Burnout oder Boreout bemerkbar machen. Studien zeigen, dass vor allem junge Erwerbstätige unglücklich in ihren Job sind, was vor allem auf zu viel Stress und generelle Unzufriedenheit zurückzuführen ist.
Wenn Sie auch keine Lust mehr auf Frust bei der Arbeit haben und sich nach einem Traumberuf mit Zukunft sehnen, tragen Sie sich in unseren Bewerberpool ein. Durch erfolgreiches Recruiting und einer Win-Win-Win-Win-Strategie helfen wir Ihnen dabei, den für Sie idealen Job zu finden – ohne viel Aufwand!
Quellen
https://www.avantgarde-experts.de/de/magazin/studie2021/
https://news.osu.edu/lousy-jobs-hurt-your-health-by-the-time-youre-in-your-40s/
https://www.zdf.de/nachrichten/panorama/umfrage-job-zufriedenheit-stress-kuendigung-100.html
https://www.staufen.ag/wp-content/uploads/pressemeldung-staufen.ag-arbeitsplatz_im_fokus-2020-de.pdf